Gustav Krukenberg wurde am 8. März 1888 in Bonn geboren. Sein Vater war Professor für Medizin an der Universität Bonn und seine Mutter eine feministische Autorin. Er selbst studierte Rechtswissenschaften an verschiedenen deutschen und französischen Universitäten und promovierte 1911 in Heidelberg. Im Jahr 1907 trat er dem Deutschen Heer als Offiziersanwärter bei. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Ordonnanz und Adjutant und wurde 1918 zum Hauptmann befördert.
Nach dem Krieg diente er als Privatsekretär unter zwei Außenministern. Später war er für kurze Zeit Direktor eines deutschen Industrieunternehmens, bevor er 1926 mit einer deutschen Delegation nach Paris entsandt wurde, wo er die nächsten fünf Jahre verbrachte. Krukenberg erwies sich als begabter Interessenvertreter und Diplomat und unterhielt enge Kontakte zur Industrieelite und zur französischen Presse. Im April 1932 trat er in die NSDAP ein. Bis 1939 war er Direktor eines kleinen Berliner Chemieunternehmens. Mit dem Kriegsausbruch wurde Krukenberg wieder einberufen, erhielt den Rang eines Majors und diente in verschiedenen deutschen Stäben als Quartiermeister. 1943 bat er um eine Versetzung zur Waffen-SS und wurde in kurzer Zeit zum SS-Brigadeführer befördert. In dieser Funktion diente er zuerst als Inspekteur und später Befehlshaber der französischen SS-Division „Charlemagne“. Im April 1945 erhielt er den Befehl, mit seinen französischen SS-Freiwilligen nach Berlin aufzubrechen. Dort wurde er zum Befehlshaber des Berliner Verteidigungssektors C ernannt und erhielt zusätzlich das Kommando über die SS-Division „Nordland“. Krukenbergs Truppen fügten den vorrückenden sowjetischen Truppen schwere Verluste zu. Dennoch waren sie gezwungen, sich ins Stadtzentrum zurückzuziehen, wo Krukenberg seinen Kommandoposten in einem Waggon in der U-Bahnstation Stadtmitte einrichtete.
Nachdem er von Hitlers Selbstmord erfuhr, schloss sich Krukenberg einer Ausbruchsgruppe an und unterstützte deren Speerspitze beim Durchbruch über die Weidendammer Brücke. Später hielt er sich eine Woche lang in einer Wohnung von Freunden versteckt, stellte sich jedoch, nachdem er von der Roten Armee entdeckt worden war. Nach seiner Gefangenschaft kehrte Krukenberg 1956 nach Westdeutschland zurück, wo er sich im Verband der Heimkehrer engagierte. Gustav Krukenberg starb am 23. Oktober 1980.