Helmuth Weidling wurde am 2. November 1891 in Halberstadt geboren und begann seine militärische Laufbahn im Jahr 1911 bei der preußischen Artillerie. Während des Ersten Weltkriegs befehligte er verschiedene Zeppelin-Einheiten, wurde aber später zurückversetzt und diente als Artilleriebeobachter und Batterieführer. Er bekleidete verschiedene Positionen in deutschen Artillerieeinheiten der Reichswehr und der Wehrmacht und wurde später zum Divisionskommandeur und Kommandierenden General eines Panzerkorps befördert. Am 22. April 1945 wurde er in seiner Eigenschaft als Kommandeur des LVI. Panzerkorps aufgrund eines Missverständnisses von Hitler zum Tode verurteilt. Nach der Klärung des Vorfalls wurde er jedoch zwei Tage später zum Kampfkommandanten der Schlacht um Berlin ernannt.
Die rund 45.000 Mann unter seinem Kommando umfassten Einheiten unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Ausbildungsgrads, von einigen Waffen-SS- und Panzerdivisionen bis zu kleineren Einheiten des Volkssturms, der Hitlerjugend und Flakhelfereinheiten. Am 26. April wurde der Bendlerblock – ein altes Armeehauptquartier – als Einsatzzentrale für Weidling und seinen Stab ausgewählt, da der Komplex in der Nähe der Reichskanzlei lag. Trotz verschiedener Vorschläge für einen Ausbruch verbot Hitler in den darauffolgenden Tagen sowohl Ausbruchsversuche als auch eine Kapitulation, stimmte jedoch schließlich in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, wenige Stunden vor seinem Selbstmord, einem Ausbruchsversuch zu. Nachdem Weidling die Nachricht von Hitlers Tod erhielt, besuchte er den Führerbunker und versammelte anschließend seinen Stab im Bendlerblock, um die Lage zu erörtern. Am nächsten Tag, dem 2. Mai, arrangierte Weidling nach dem Selbstmord von Joseph Goebbels ein Treffen mit Marschall Wassili Tschuikow, dem Befehlshaber der sowjetisch 8. Gardearmee, welcher die bedingungslose Kapitulation der Berliner Garnison forderte. Weidling unterschrieb den Kapitulationsbefehl, der den verbliebenen deutschen Truppen in Berlin übermittelt wurde.
Weidling wurde von der Roten Armee gefangen genommen und nach Moskau überstellt, wo er zunächst intensiv verhört und später wegen Kriegsverbrechen zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Helmuth Weidling starb am 17. November 1955 im Zentralgefängnis der Stadt Wladimir an Herzversagen und wurde in einem namenlosen Grab beigesetzt.