Michal Brummel kam am 27. Mai 1933 als Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter zur Welt. Aus diesem Grund wurde er gemäß der Nürnberger Rassengesetze als Mischling eingestuft. Diese rassistischen, von der NSDAP erlassenen Gesetze legten fest, wer von den Nazis als jüdisch angesehen wurde. Michal durfte keine Schule besuchen, doch ihm blieb das Schicksal einer Deportation erspart, das viele seiner Familienmitglieder ereilte. Michal verbrachte die Kriegszeit in Pilsen und erlebte die Bombardements der Stadt und deren Befreiung durch amerikanische Truppen.
Die Geschichte von Michal und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Pilsen spiegelt sich im Haus von Michals Onkel Jan Brummel wider, das vom berühmten Architekten Adolf Loos errichtet wurde. Jan und seine Frau wurden aufgrund ihres jüdischen Glaubens während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis deportiert. Ihr Haus wurde „arisiert“, das heißt, es wurde nichtjüdischen Bürgern zugesprochen.
Nach dem Krieg kehrte Jan mit seiner Frau nach Pilsen zurück, nachdem sie wie durch ein Wunder die Konzentrationslager und Todesmärsche überlebt hatten. Das Haus in der Husova Straße wurde wieder seinen rechtmäßigen Eigentümern übergeben. Im Jahr 1962 konfiszierte die damalige kommunistische Regierung das Haus, erlaubte es jedoch Michals Mutter und Tante bis in die 80er Jahre, dort zu leben. Michal selbst lebte zwischen 1945 und 1964 in diesem Haus.
Nach dem Fall des kommunistischen Regimes erhielt Michal das Haus zurück. Er begann langwierige und komplizierte Renovierungsarbeiten, um das Haus in seinen Originalzustand zurück zu versetzen. Nach dem Abschluss der Renovierung öffnete Michal 2015 die Türen des Hauses für die breite Öffentlichkeit.