Bevor die kanadischen Infanteristen den Angriff auf Harlingen starten konnten, musste zunächst die Artillerie, darunter viele leichte Flakgeschütze, ausgeschaltet werden. Zu diesem Zweck begann am Montag, den 16. April 1945, abends der Artilleriebeschuss.
Der Beschuss konnte ziemlich genau durchgeführt werden, da Mitglieder des Widerstandes Zeichnungen angefertigt hatten, auf denen alle deutschen Stellungen und besetzten Gebäude verzeichnet waren.
Dennoch wurden auch einige zivile Häuser in Mitleidenschaft gezogen. So wurde beispielsweise ein Haus in der Dokstraat völlig zerstört. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Aber auch unter der Zivilbevölkerung gab es Opfer durch den Beschuss. Infolgedessen gab es insgesamt fünf zivile Todesopfer. Einer von ihnen war der 7-jährige Jacob Christiaan (Japie) Kuijper, der mit seinen Eltern in der Weeshuisstraat wohnte.
Auch die Druckerei der Familie Van Vliet mit der Wohnung im Obergeschoss in der Lanen 21 wurde getroffen. Dabei wurden Wieger Pieter van Vliet, 22 Jahre alt und laut Totenschein Drucker, und sein Bruder Pieter Wieger van Vliet, 24 Jahre alt und laut Totenschein Medizinstudent, getötet. Ebenfalls im Haus anwesend war der 20-jährige G. Zijlstra. Er wurde verletzt und verlor bei dem Luftangriff einen Fuß..
Die 24-jährige Petronella (Nelly) Nota, die am Trekweg außerhalb von Harlingen wohnte, wurde bei dem Beschuss durch die Kanadier und die Deutschen schwer verletzt und erlag später ihren Verletzungen.
Einen Tag zuvor, am 15. April 1945, hatten die deutschen Soldaten nach Sabotageakten in der Ortschaft Herbaijum Granaten auf Kiesterzijl abgefeuert. Dabei schlugen mehrere Granaten auch im Ort Midlum ein. Dabei wurde der 31-jährige Tischler Lodewijk Tichelaar verwundet, der einige Tage später starb.
Auch bei der Befreiung von Harlingen wurden mindestens neun Deutsche getötet. Auf kanadischer Seite gab es nur wenige (leicht) Verwundete.