#Ausstellung - Deutschland

Maya Schweizer: "Sans Histoire"

5/5/2023

8/27/2023

In ihrer Arbeit setzt sich Schweizer mit dem Jüdischen Museum Berlin als Ort des ritualisierten Gedenkens auseinander. Auf die Frage des Preises "Was nun? Von Dystopien zu Utopien" ist ihre Antwort offen - Sans Histoire: ohne Geschichte und ohne Geschichte.

In Sans histoire, dem eigens für dieses Projekt entstandenen Film, führt Maya Schweizer ihr Gedankenexperiment über ein Bewusstsein ohne Geschichte fort. Sie beschäftigt sich mit Ängsten und Hoffnungen auf Vergänglichkeit, sowohl im Hinblick auf das Museum selbst als unmittelbaren Ort als auch auf größere gesellschaftliche Prozesse. Was passiert, wenn die Erinnerung angesichts historischer Umwälzungen, Klimakatastrophen und letztlich der Endlichkeit der menschlichen Existenz verblasst? Hat die Vergangenheit noch Einfluss auf die Zukunft? Verzögert oder beschleunigt die digitale Speicherung eine beginnende kollektive Amnesie? Zwischen Impulsen der Bedrohung und der Befreiung schwankend, erforscht die Künstlerin transhumane und posthumane Szenarien.

Maya Schweizers experimentelle und filmische Arbeiten verhandeln oft Fragen der Geschichte und der Erinnerungskultur und fragen, wie deren Wechselwirkung unsere kollektive und individuelle Erfahrung heute beeinflusst. Neben ihrer preisgekrönten Installation zeigt die Ausstellung drei weitere experimentelle Videoarbeiten von Schweizer aus der Zeit zwischen 2012 und 2020. In den vier Arbeiten verwebt die Künstlerin Fragmente des Erinnerns und Stränge des Vergessens miteinander. Texte, Töne und Bilder lassen Gedankenströme entstehen, die sich nicht zu Erzählungen zusammenfügen lassen. Durch das Symbol des Wassers, das in den einzelnen Arbeiten wiederkehrt und sie verbindet, erkundet die Ausstellung das individuelle und kollektive Gedächtnis.

Jüdisches Museum Libeskind Building, ground level, Eric F. Ross Gallery Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin Germany

Veranstalter : Jüdisches Museum

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