Der 27. Januar ist der Internationale Holocaust-Gedenktag, ein Tag, der dem Gedenken an die Opfer des Holocausts gewidmet ist. Im Jahr 2025 jährt sich an diesem Tag zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, der größten NS-Lager ihrer Art. Sie waren die ersten Lager, die im Zuge des Rückzugs der deutschen Truppen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs befreit wurden.
Warum der 27. Januar?
Am 27. Januar 1945 erreichten Soldaten der sowjetischen Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in der Stadt Oświęcim, die an einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt im heutigen Südpolen liegt. Was sie dort vorfanden, war ein Ort unvorstellbaren Leids und unermesslicher Verwüstung. Das Lager, das seit 1942 als Zentrum der systematischen Vernichtung diente, wurde von den Nazis weitgehend aufgegeben, als sie sich vor den vorrückenden alliierten Truppen zurückzogen. Über 7.000 Häftlinge, von denen viele schwer krank waren oder im Sterben lagen, blieben dort zurück.
Auschwitz-Birkenau war der größte Ort des Massenmordes während des Holocausts. Mehr als 1,1 Millionen Menschen - überwiegend Jüdinnen und Juden - wurden dort ermordet, zusammen mit Zehntausenden von Polen, Roma und Sinti, sowjetischen Kriegsgefangenen und anderen, die vom NS-Regime als unerwünscht angesehen wurden. Die Opfer wurden nach ihrer Ankunft in die Gaskammern geschickt oder waren unmenschlicher Zwangsarbeit, medizinischen Experimenten und Hungertod ausgesetzt.
Die Befreiung von Auschwitz offenbarte der Welt das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen und lieferte unbestreitbare Beweise für deren systematischen Völkermord. Zeugenaussagen von Überlebenden und von sowjetischen Truppen aufgenommene Fotos dokumentierten den systematischen Charakter des Holocausts, schockierten ein internationales Publikum und gaben den Anstoß, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Der 2005 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Internationale Holocaust-Gedenktag sorgt dafür, dass dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit gedacht wird, die Opfer geehrt werden und die Lehren daraus an künftige Generationen weitergegeben werden. Der Gedenktag am 27. Januar ist von globaler Bedeutung, denn die UN-Resolution zu seiner Einführung fordert alle Länder auf, Bildungsprogramme zu fördern und Antisemitismus zu bekämpfen. Das Datum erinnert nicht nur an die begangenen Gräueltaten, sondern auch an die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft, Hass und Völkermord in all seinen Formen zu bekämpfen.
Auschwitz als ein Symbol der Erinnerung
Auschwitz-Birkenau ist eine der bedeutendsten Holocaust-Gedenkstätten der Welt. Sie wurde 1947 zum Museum erklärt und ist ein Ort des Gedenkens und der Bildung, der jährlich von Millionen Menschen besucht wird. Die Erhaltung der Baracken, der Ruinen der Gaskammern und der persönlichen Gegenstände der Opfer gewährleistet, dass die Schrecken des Holocausts auch für künftige Generationen greifbar bleiben.
Zu den Exponaten des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau gehören Fotos, Zeugenaussagen von Überlebenden und Artefakte wie Schuhe, Koffer und Kinderspielzeug. Diese Gegenstände unterstreichen die individuellen menschlichen Geschichten hinter dem unfassbaren Ausmaß des Verlustes. Für die Besucher ist der Ort sowohl ein historisches Dokument als auch eine eindringliche Erinnerung an die Folgen von Vorurteilen, Diskriminierung und unkontrolliertem Hass.
Das Museum setzt sich auch international für die Aufklärung über den Holocaust ein. Seine Programme für Lehrer und Schüler befassen sich nicht nur mit der Geschichte von Auschwitz, sondern auch mit dem breiteren Kontext von Nazi-Ideologie, Antisemitismus und Völkermord.
Zahlreiche Gedenkveranstaltungen
Jedes Jahr finden weltweit Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Internationalen Holocaust-Gedenktags statt. In Auschwitz-Birkenau versammeln sich Überlebende und Würdenträgerinnen zu Zeremonien, die Schweigeminuten, Kranzniederlegungen und persönliche Berichte der Überlebenden umfassen. Diese Veranstaltungen unterstreichen die Bedeutung von Erzählungen aus erster Hand für die Bewahrung der Erinnerung an den Holocaust.
Im Jahr 2025 ist das Thema der Veranstaltungen „Holocaust-Gedenken für Würde und Menschenrechte“, welches unterstreicht, dass die Lehren aus dem Holocaust auch für heutige Menschenrechtsfragen relevant sind. Dieses Thema betont die Verbindung zwischen der Erinnerung an die Vergangenheit und der Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Antisemitismus, Rassismus und Verfolgung.