19. Dezember 2024

Zwei Geschichten von bemerkenswerten Frauen, die Sie kennen sollten: die Engel von Bastogne

Während der Belagerung von Bastogne vom 20. bis zum 26. Dezember 1944, inmitten des Chaos und der Verwüstung der Schlacht um die Ardennen (Englisch: "Battle of the Bulge"), wurde eine kleine Gruppe von Frauen zu einem Symbol der Menschlichkeit und Hoffnung. Diese Krankenschwestern und Pflegerinnen, die als „Engel von Bastogne“ bekannt sind, riskierten ihr Leben, um die verwundeten Soldaten und die Zivilbevölkerung zu versorgen. Unter ihnen ragen Augusta Chiwy und Renée Lemaire besonders heraus.

Als die deutschen Truppen die Stadt Bastogne in Wallonien, Belgien, einkesselten, wurde diese zu einem Brennpunkt heftiger Kämpfe und großen Leids. Da die medizinischen Einrichtungen überlastet waren und die Vorräte zur Neige gingen, strömten die Verwundeten in die behelfsmäßigen Krankenhäuser der Stadt. Krankenschwestern wie Augusta Chiwy und Renée Lemaire arbeiteten unermüdlich an der Seite der Sanitäter, um die Verwundeten zu versorgen, oft unter Beschuss und bei eisigen Temperaturen.

Ihr Einsatz war nicht nur ein Akt der medizinischen Versorgung, sondern auch eine Geste der Menschlichkeit in einer Umgebung, in der es keine Menschlichkeit mehr gab. Die Pflegerinnen spendeten den Soldaten fern der Heimat Trost und halfen, die Würde der Sterbenden zu bewahren. Diese Frauen waren für die Verteidiger von Bastogne ein Rettungsanker.

Augusta Chiwy

Augusta Chiwy wurde 1921 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo als Tochter eines belgischen Vaters und einer kongolesischen Mutter geboren. Als junges Mädchen zog sie nach Belgien und ließ sich in der Stadt Löwen zur Krankenschwester ausbilden. Als die deutsche Ardennenoffensive (16. Dezember 1944 bis 25. Januar 1945) begann, war Chiwy zu Besuch bei ihrer Familie in Bastogne. Anstatt zu fliehen, meldete sie sich freiwillig in einer von der US-Armee eingerichteten Hilfsstation.

Chiwys Rolle war nicht ungefährlich. An Heiligabend 1944 wurde die Hilfsstation, in der sie arbeitete, bombardiert, wobei mehrere Menschen ums Leben kamen, aber wie durch ein Wunder überlebte sie. Sie war bekannt für ihre Tapferkeit und ihr Engagement und kümmerte sich um verwundete Soldaten aller Ethnien, obwohl sie selbst diskriminiert wurde. Nach dem Krieg kehrte Chiwy in ein ruhiges Leben zurück, und ihre Verdienste blieben bis in die späteren Jahre weitgehend unerkannt. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem Civilian Award for Humanitarian Service der U.S.-Armee ausgezeichnet. Augusta Chiwy verstarb 2015 im Alter von 94 Jahren.

Renée Lemaire

Renée Lemaire, eine belgische Krankenschwester, die 1914 in Bastogne geboren wurde, war ein weiterer Engel von Bastogne. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester kehrte Lemaire in ihre Heimatstadt zurück, als sich die Kriegsfront im Laufe des Jahres 1944 von Nordfrankreich nach Ostbelgien verlagerte. Während der Belagerung von Bastogne meldete sie sich freiwillig in einem behelfsmäßigen Krankenhaus im Keller eines Hauses der Stadt.

An Heiligabend 1944 traf eine deutsche Bombe das Krankenhaus und tötete Renée Lemaire und 30 ihrer Patienten. Trotz ihres Todes fand die Geschichte von Lemaire großen Widerhall und sie wurde zu einem Symbol für die Widerstandsfähigkeit des belgischen Volkes. Sie ist in Bastogne begraben, und ihr Grabmal dient als Gedenkstätte für alle, die ihr Opfer ehren.

Denkmal für die Krankenschwestern von Bastogne

Das Denkmal für die Krankenschwestern von Bastogne liegt etwas außerhalb von Bastogne an der Straße, die zum Bastogne War Museum führt und erinnert an die Frauen, die während der Schlacht um die Ardennen als Krankenschwestern dienten. Augusta Chiwy und Renée Lemaire gehören zu den Geehrten dieses Denkmals, das an die außergewöhnlichen Leistungen der Pflegerinnen in Kriegszeiten erinnert. Das Denkmal unterstreicht die unverzichtbare Rolle der Frauen bei der Unterstützung der Kriegsanstrengungen der Alliierten und bei der Bewahrung der Menschlichkeit der vom Konflikt Betroffenen.

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