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Anneliese Lehrmann

Am 8. April 1945 tötet ein Luftangriff auf einen Zug im Bahnhof Meppel Dutzende Menschen, darunter Reisende mit deutscher Staatsangehörigkeit. Anneliese Lehrmann ist eine von ihnen.

Am frühen Abend des 8. April 1945 hält ein Zug im Bahnhof Meppel. Er ist auf dem Weg nach Deutschland und besteht aus Personen- und Güterwagen. Die Passagiere sind hauptsächlich Deutsche, darunter Verwundete auf dem Weg nach Hause.
 
Auf dem Bahnsteig warten einige deutsche Heimaturlauber, die einsteigen wollen. In Meppel sind mehrere deutsche Einheiten untergebracht. Einerseits solche, die kürzlich auf der Flucht vor den Alliierten hier eingetroffen sind, vor allem Polizei- und Militäreinheiten und der Organisation Todt, die bereits seit ein paar Jahren hier sind. Letztere sind größtenteils für den nahegelegenen Flugplatz in Havelte, tätig.
 
Typhoons von der 83. und 84. Gruppe der 2nd Tactical Air Force, stationiert auf dem Flughafen Eindhoven, entdecken den stehenden Zug und greifen an. Unter Beschuss explodieren Waggons. Die Folgen sind verheerend: Dutzende Tote und Verletzte sind zu beklagen. Die Opfer werden am nächsten Tag am Rande des Rosengartens im nahegelegenen Wilhelminapark mit allen militärischen Ehren begraben. Am 29. November 1945 werden die Toten in den Abschnitt M. des örtlichen Friedhofs am Zomerdijk umgebettet. Dort liegen bereits gefallene deutsche Soldaten unter schwarzen Holzkreuzen begraben. Im Februar 1951 werden alle dort bestatteten Toten auf den deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn verlegt.

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